Übungen für Vertrauen zwischen Pferd & Reiter
Mit Spaß zum Vertrauen & Mut

Der Traum eines jeden Pferdefreundes ist ein starkes Vertrauen zwischen ihm und seinem Pferd. Sowohl der Mensch sollte sich in jeder Situation auf sein Pferd verlassen können als auch das Pferd auf seinen Besitzer oder Pfleger.

Vor allem beim Reiten im Gelände ist dies unerlässlich. Hier gibt es viele unvorhersehbare Situationen, wo das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter wichtig ist. Häufig hat das Pferd schon Angst vor Wasser, Schafen, Schweinen, Kühen oder Autos. Aber auch Kinderwagen, Trecker und Fahrradfahrer kreuzen hin und wieder den Weg. Manchmal verlaufen die Reitwege durch Unterführungen oder über Brücken. In jeder Situation kommt es darauf an, dass sowohl der Reiter als auch das Pferd einen kühlen Kopf behalten. Doch wie kann man das Trainieren?

Vertrauenvolle Berührung zwischen Mensch unf Pferd
Pferd entspannt in einer Herde

Das Pferd ist ein Fluchttier und muss in der Natur vor gefährlichen Situationen flüchten. Das ist sein Überlebensinstinkt und daher ganz natürlich. Aber es ist zugleich auch ein Herdentier. In einer Herde gibt es immer ein Leittier, welches der Herde zeigt, was gefährlich ist und was nicht. Solange dieses Leittier seine Führungsqualität bewiesen hat, vertrauen ihm die anderen Pferde. Daher ist es lediglich die Aufgabe des Reiters, sich als gutes Leittier zu beweis zu stellen. Sobald das Pferd dem Reiter vertraut, kann auch der Reiter dem Pferd vertrauen. Das fängt bereits mit der richtigen Körpersprache an. Bleiben Sie immer entspannt mit aufrechter und selbstsicherer Körpersprache. Geben sie Kommandos mit einer sicheren Stimme und klaren Hilfen. Und verlangen Sie stets nur Aufgaben vom Pferd, welche es wirklich lösen kann.

Man kann zu Hause auf dem Reitplatz selbstverständlich nicht alle Gefahren nachspielen, die auf ein Pferd im Gelände lauern könnten. Aber man kann zumindest mit bestimmten Übungen das Vertrauen zum Pferd so weit aufbauen, dass es bereits mutiger an neue Situationen heran geht.

Wird das Pferd regelmäßig mit bunten, lauten, fliegenden oder flatternden Gegenständen konfrontiert, weiß sowohl der Reiter als auch das Pferd, dass sie sich in vielen Situationen auf einander verlassen können. Mit jeder gut überstandenen Gefahr lernt das Pferd, dass es sich nicht aufregen und weglaufen muss, sondern seiner Leitperson vertrauen kann. So bleibt das Pferd ruhig und lässt sich an der Gefahr vorbei leiten.

Pferde beim Ausritt im Wasser

Gelassenheitsübungen mit dem Pferd
Bunte Stangen überwinden

Die erste und einfachste Übung ist es, das Pferd mit bunten Gegenständen vertraut zu machen. Bunte und knallige Farben kommen in der Natur so nicht vor. Deswegen sind bunte Gegenstände zunächst potenzielle Gefahren für das Pferd. Durch Übungen mit Stangengassen wie dem Stangen-U oder dem Stangen-L kann das Pferd zunächst lernen, an den bunten Stangen vorbei zu laufen. Werden die Stangen bei der Gasse erhöht gelegt, wie bei der Stangen-Gasse mit Kegeln und Auflagen, wird die Gefahr ein klein wenig erhöht. Im nächsten Schritt sollte das Pferd über einzelne bunte Stangen gehen. Wichtig ist hierbei, dass die Stangen nicht wegrollen, um Verletzungen zu vermeiden. Ideal dafür ist das wegrollsichere Trabstangen Set. Bei diesem Set werden die Stangen durch spezielle Verbinder sicher fixiert. Der nächste Schritt ist das Überwinden von höher gelegten bunten Hindernisstangen. Hierfür eignen sich die Stangenblöcke, Cavalettis oder Kegel mit Stangenauflagen. Die wohl schwerste Übung ist der Stangenfächer, bei dem das Pferd gleich vier bunte Hindernisstangen mit unterschiedlichen Höhen überwinden und gleichzeitig an bunten Kegeln vorbeilaufen muss. Bleibt Ihr Pferd bei diesen Übungen ruhig und entspannt, ist der erste Schritt gemeistert.

Pferd steht zwischen der stangengasse

Stangen Gasse

Gegenstände neben dem Kopf

Eine weitere Gefahr für Pferde besteht aus unbekannten Gegenständen, die sich seitlich vom Pferdekörper befinden und sich nicht wegbewegen. Spaßige Übungen hierfür ist das Reiten mit Lanze beim Ringe Stechen, Enten Fangen oder Fische Angeln. Auch bei diesen Übungen macht es Sinn, das Pferd zunächst vom Boden aus mit den Gegenständen vertraut zu machen. Die Harmloseste Übung von denen ist das Ringe stechen. Hier hält der Reiter mit einer Hand eine Lanze seitlich vom Pferd, um durch die Ringe zu stechen. Die Lanze wird dabei sehr ruhig gehalten. Beim enten Angeln befindet sich der Kescher ebenfalls seitlich am Pferd, jedoch ist das wackelnde Netz gefüllt mit den bunten Quietschenten etwas furchteinflößender. Die zweite Steigung ist das Fische Angeln. Die mit der Angel gefischten Fische wackeln leicht neben dem Pferd. Eine Situation, wo das ein oder andere Pferd gerne zunächst flüchten möchte.

Reiterin mit Lanze und ringestechen

Ringe Stechen

Fliegende Gegenstände

Fortgeschrittene Vertrauensübungen für Pferde ist die Arbeit mit fliegenden Gegenständen. Wenn sich etwas schnell bewegt, ist es immer ein Zuckmoment für das Pferd. Noch viel extremer ist es bei Gegenständen, die plötzlich aus dem nichts auftauchen. Wird das unbekannte Flugobjekt vom Pferderücken aus geworfen, also aus dem einzigen Bereich, wo das Pferd nichts sehen kann, ist der Schreckmoment natürlicherweise sehr groß. Bleibt das Pferd in so einer Situation gelassen, ist das Vertrauen sehr stark. Ideal sind dafür das Frisbee Zielwerfen, das Leitergolf XXL und das Ringe werfen. Zunächst sollte man vom Boden aus das Pferd mit den fliegenden Objekten vertraut machen. Erst wenn das Pferd ruhig bleibt, wenn die bunten Gegenstände an seinem Körper vorbeifliegen, kann man die Übung auch von Pferderücken aus machen.

Reiterin wirft Ring über Kegel

Ringe Werfen

Flattertor

Das Flattertor ist eine sehr effektive Vertrauensübung für Pferd und Mensch. Man kann das Tor sowohl vom Boden aus als auch im Sattel trainieren. Bei einem Flattertor muss das Pferd sowohl durch eine enge Stelle als auch unter etwas drunter her gehen. Zusätzlich wird es mit flatternden Bändern konfrontiert, die beim Durchreiten sogar den Pferdekörper berühren. Diese Übung kann man am besten in mehrere Etappen üben. Zunächst sollte man das Durchreiten des Tors üben ohne die Flatterstreifen. Dann kann man die flatterstreifen nur seitlich hängen, so dass sie das Pferd noch nicht berühren. Erst im letzten Schritt sollte man die Streifen so verteilen, dass sie das Pferd berühren. Bleibt das Pferd beim auch beim letzten Schritt cool und gelassen, haben Sie schon ein großes Stück Vertrauen erarbeitet.

Wichtig ist, dass die Konstruktion stabil steht, damit es währen der Übung niemals umkippen kann. Dann sollte das Tor hoch genug sein, dass auch der Reiter genügend platz für seinen Kopf hat. Die Flatterstreifen dürfen keine scharfen Kanten haben, an welchen sich Reiter oder Pferd schneiden könnten. Das Hofmeister Flattertor ist 3 m hoch und hat eine stabile Konstruktion. Für einen noch besseren Stand kann man zusätzliche Beschwerungen, wie zum Beispiel Sandsäcke, auf die Cavalettiblöcke legen.

Reiterin reitet durch ein Flattertor

Flattertor

Wassergraben zum Durchreiten

Jeder der mal ein Pferd geführt hat kennt die Situation mit einer Pfütze. Obwohl die Hufe wasserfest sind, können Pferde sich die beeindruckendsten Methoden überlegen, um nicht durch das Wasser laufen zu müssen. Aber im Gelände kann es vorkommen, dass man ein kleiner Bachlauf überquert werden muss oder dass eine Pfütze den kompletten Reitweg einnimmt. Daher sollte das Pferd auch gelassen durch Wasser gehen. Dies kann man sehr einfach mit dem verstärkten Wassergraben zum Durchreiten trainieren. Damit wird nicht nur das Wasser trainiert, sondern gleichzeitig auch das Laufen über unbekannten Objekten. Fangen Sie beim Training am Besten auch erst ohne Wasser an. Erst wenn das Pferd vertrauensvoll über den knallig blauen Wassergraben läuft, dann man die Schwierigkeit mit Wasser erhöhen.

Wassergraben zum Durchreiten

Wassergraben

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